Grüner Star (Glaukom)

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Was versteht man unter einem grünen Star?

Unter grünem Star, in der Fachsprache auch als Glaukom bezeichnet, versteht man die Schädigung des Sehnervs, welche meist durch einen erhöhten Augendruck verursacht wird. Häufig tritt ein grüner Star schleichend auf und wird sehr lange nicht bemerkt. In der Schweiz sind etwa 3 % der Personen über 40 Jahren betroffen.

Grüner Star
Gesunde Augen

Das Glaukom und seine Unterformen

Mit über 90 % stellt das Offenwinkelglaukom die häufigste Form des grünen Stars dar. Typischerweise schreitet es langsam voran und führt erst nach Jahren zu Symptomen. Dabei kann die Schädigung entweder durch einen über längere Zeit erhöhten Augendruck entstehen oder beim sogenannten Normaldruckglaukom durch eine Mangelversorgung des Sehnervs bedingt sein. Wird der Kammerwinkel (Ort des Kammerwasserabflusses) blockiert, handelt es sich um ein Winkelblockglaukom. Dabei kommt es zu akut stark erhöhten Augendruckwerten und dementsprechenden Schädigungen des Sehnervs (Notfall). Bei einem Sekundärglaukom erhöht sich der Augendruck durch sekundäre Ursachen, wie stark fortgeschrittenen grauen Star, Entzündungen im Augeninnern usw. Selten kann der grüne Star bereits angeboren sein. In diesen Fällen ist meist der Kammerwinkel nicht richtig ausgereift, was zu einer Druckerhöhung führt.

Welche Ursachen gibt es für einen erhöhten Augeninnendruck?

Das Kammerwasser ist eine durchsichtige Flüssigkeit im Auge, welche den Augeninnendruck reguliert. Ist dieser erhöht, besteht ein Missverhältnis zwischen Kammerwasserproduktion und -abfluss. Bei einem Offenwinkel-Glaukom ist der Kammerwinkel zwar nicht komplett verschlossen, das Kammerwasser kann aber durch einen erhöhten Abflusswiderstand nicht richtig abfliessen. Ist der Kammerwinkel jedoch verschlossen wie beim sogenannten Winkelblock-Glaukom, steigt der Augeninnendruck durch einen zu engen Winkel zwischen Iris (Regenbogenhaut) und Cornea (Hornhaut) häufig sehr stark an. Bei einem Normaldruck-Glaukom liegt die Ursache der Sehnervenschädigung nicht bei einem erhöhten Augendruck, sondern meist in der Mangelversorgung des Sehnervs und der Netzhaut.

Risikofaktoren für ein Glaukom

Es sind verschiedene Risikofaktoren für ein Glaukom bekannt. Eine grosse Rolle spielt dabei die Genetik, denn häufig wird die Veranlagung für ein Glaukom vererbt. Nahe Verwandte (zum Beispiel Kinder oder Eltern) von betroffenen Personen sollten sich daher regelmässig augenärztlich untersuchen lassen.

Weitere Risikofaktoren sind hohes Alter, allgemeine Erkrankungen wie Diabetes mellitus, starke Augenentzündungen, ein fortgeschrittener grauer Star (Katarakt), die Einnahme bestimmter Medikamente (Cortison), Augenverletzungen sowie ein schlechtes Sehvermögen (starke Kurz- oder Weitsichtigkeit).

Was sind die Symptome bei einem grünen Star?

Typischerweise treten die Symptome bei einem grünen Star erst nach Jahren der Schädigung des Sehnervs auf. Erst spät werden die Gesichtsfeldausfälle (Skotome) bemerkbar, weil das Gehirn die fehlenden Gesichtsfeldlücken in der Peripherie ersetzen kann. Zentral kann in der Regel noch lange gut gesehen werden. Zudem kommt es zu Störungen des Farb- und Kontrastsehens und der Adaptation an verschiedene Lichtverhältnisse. Ohne Behandlung kann es im späteren Verlauf sogar zur Erblindung kommen.


Handelt es sich jedoch um einen Glaukom-Anfall im Zusammenhang mit starkem Anstieg des Augendrucks, treten akute Beschwerden auf. So kann es zum Sehverlust, starken Augenschmerzen, zum Sehen von Halos (Farbringen) und einem gerötetem, harten Augapfel kommen. Zudem können körperliche Symptome wie Übelkeit, Erbrechen sowie ein unregelmässiger Herzrhythmus auftreten. In diesem Fall muss notfallmässig ein Augenarzt / eine Augenärztin aufgesucht werden – ansonsten kann es zu einem permanenten Sehverlust kommen.

Wie wird ein Glaukom diagnostiziert?

Die endgültige Diagnose für einen grünen Star kann nicht nur mittels Augendruckmessung gestellt werden. Dazu sind weitere Untersuchungen notwendig. So wird der Sehnerv mit einer Lupe an der Spaltlampe betrachtet, zudem wird anhand der optischen Kohärenztomographie (OCT) die Dicke der Nervenfasernschicht des Sehnervs erfasst. Ob bereits Gesichtsfeldausfälle (Skotome) vorliegen, kann mit einer Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) getestet werden. Weiter wird mittels einer Gonioskopie (Kontaktglasuntersuchung) beurteilt, ob der Kammerwinkel offen oder geschlossen ist. Ein zusätzlich relevanter Aspekt ist die Hornhautdicke, da durch eine überdurchschnittlich dünne oder dicke Hornhaut der gemessene Augendruck vom tatsächlichen Wert abweicht. Wichtig ist, dass man sich Verlaufsuntersuchungen anschaut. Nur so kann beurteilt werden, ob ein Glaukom progressiv ist und ob eine Behandlung nötig ist, damit der fortschreitende Schädigungsvorgang am Sehnerv verlangsamt werden kann.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Ein grüner Star wird zu Beginn der Erkrankung meist medikamentös behandelt. In Form von Augentropfen versucht man, den erhöhten Augendruck zu senken. Hierbei wird durch die lokale Verabreichung von verschiedenen Medikamenten entweder die Produktion des Kammerwassers gehemmt oder der Abfluss gefördert. Da diese Tropfen unterschiedlich ansprechen und vertragen werden, müssen des Öfteren verschiedene Tropfen versucht und auch miteinander kombiniert werden. Ist trotz maximaler lokaler Therapie die Drucksenkung nicht ausreichend, muss, je nach Ursache, eine Operation oder ein Lasereingriff durchgeführt werden. Wie auch bei den Augentropfen kann mittels Laser der Abfluss stimuliert oder durch Verödung des Ziliarkörpers (Teil der mittleren Augenhaut) die Produktion gehemmt werden.


Bei den operativen Methoden reicht das Spektrum von der normalen grauen Star-Operation, über Mikroimplantate, bis zu den grösseren filtrierenden Operationen, bei denen durch eine künstlich angelegte Öffnung des Auges ein Abfluss des Kammerwassers nach aussen ermöglicht wird. Je nach Höhe des Augendruckes, bereits durchgeführter Behandlungen und zugrundeliegender Veränderung des Auges, wird Ihre Augenärztin oder Ihr Augenarzt mit Ihnen die beste Therapieoption besprechen. Regelmässige Kontrollen während der Therapie sind in jedem Fall sehr wichtig.

Kann die Entstehung eines grünen Stars verhindert werden?

Es ist nicht möglich, einen grünen Star zu verhindern, jedoch kann ein Glaukom durch regelmässige augenärztliche Untersuchungen (alle 1–2 Jahre) ab dem 40. Lebensjahr frühzeitig erkannt und behandelt werden, sodass schwere Schädigungen des Sehnervs verhindert werden können. Bestehen, wie oben erwähnt, genetische Risikofaktoren, eine sehr hohe Fehlsichtigkeit und/oder Diabetes mellitus, empfehlen wir bereits im Kindesalter eine Kontrolluntersuchung. So liegt bereits eine Ausgangsmessung vor und zukünftige Veränderungen des Sehnervs können besser eingeordnet werden.

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